Standort Ferdinand-Schmetz-Platz, Herzogenrath
erstellt 1952 / 53
Künstler Helmuth Schepp – Bildhauer + Musiker
Kultur-Partner

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Die Bockreiter – Bande

Im 18. Jahrhundert, einer Zeit, in der es vielen Menschen in Europa nicht gut ging, gab es eine Vielzahl von Räuberbanden. So auch in der Region Overmaaze, den heutigen Gebieten Limburg, Schinnen und Herzogenrath. Zum Einzugsgebiet der Banden zählten auch die Euregiostädte Alsdorf und Baesweiler. Von etwa 1735 bis 1745 dauerte die erste räuberische Zeit der “Bockreiter”, bzw. der “dunklen Gesellen”, wie sie sich selber gerne nannten. Meistens hatten sie sich die Gesichter geschwärzt oder dunkle Tücher vor ihr Gesicht gebunden, um nicht erkannt zu werden. Und da es oftmals in einer Nacht Überfälle an verschiedenen entfernt liegenden Orten gab, entstand bald der Aberglaube, dass dies nicht mit rechten Dingen zugehen konnte. Die Räuber mussten in der Vorstellung der Menschen auf Böcken durch die Luft reiten, um ihre Orte zu erreichen. Doch es waren ehemalige ausgebildete Soldaten, die ihr Handwerk verstanden und mehrere Überfälle an verschiedenen Orten zur gleichen Zeit planten.

Kulturpartner Bockreiter Brunnen in Herzogenrath:

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Bockreiter als Robin Hood – Gesellen

Anfänglich profitierten sogar etliche arme Menschen von den Raubzügen. Einiges, was die Bockreiter den Reichen entwendetet hatten, teilten sie sogar mit denen, die am wenigsten hatten. So hatten sie bei den Ärmsten der Region sogar ein positives Image, wie etwa Robin Hood. Den Großteil der Beute aber teilten die Bockreiter natürlich unter sich auf. Ein gefürchteter Anführer dieser ersten Bockreiterzeit war der “Schwarze Kapitän”, mit richtigem Namen Geerling Daniels. Ein anderer berüchtigter Bockreiter mit Spitznamen “ der Franzose” Jaques du Jardin, wurde Vermutlich auf Grund eines Verrates gefasst und im Jahre 1751 in den Niederlanden bei Schinnen aufgehängt. Ansonsten verfolgte die Gerichtsbarkeit die Räuberbanden eher zögerlich. Der spanische Erbfolgekrieg hatte im Limburger Land seine Spuren hinterlassen. Es gab zu viele Grenzen. Somit war eine konsequente Verfolgung der Banden kaum möglich. Nach etwa zehn Jahren war es erst einmal vorbei mit den Raubzügen.

Der Bockreiter

Der Begriff Bockreiter erklärt sich aus der biblischen Überlieferung, dass die Banditen wohl mit dem Teufel im Bunde gewesen seien. Der Begriff taucht erstmals nach der zweiten “Bockreiter-Phase” um 1780 auf. Wir kennen heute noch den Begriff des “Sündenbock”. Die Hörner des Bockes waren sinnbildlich die Hörner des Teufels. Und vielfach wird der Reiter auch verkehrt herum auf dem Ziegenbock dargestellt. So konnte er im vorbeifliegen die Menschen besser berauben. Fest steht wohl, dass bis zu 80 Räuber an Überfällen beteiligt waren und dadurch sehr schnell ihre Beute machen konnten. Es soll sogar auf Strafe den Bandenmitgliedern verboten gewesen sein, auf eigene Faust loszuziehen. Belegt sind Überfälle u.a. auf die Kirchen in Baesweiler, Eijgelshoven, Merkstein, so wie auf ein Brauhaus in Pannesheide.

Die zweite Bockreiter-Zeit war für die Bevölkerung, aber anschließend auch für die Bandenmitglieder die Schrecklichste. Lesen Sie über Folter und Hinrichtungen der Bockreiter auf Denkmalplatz “Bockreiter-Säule” in Herzogenrath

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Wandern Sie hier von Denkmalplatz zu Denkmalplatz in Herzogenrath

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Helmuth Schepp – der Bildhauer

Der Bildhauer Helmuth Schepp lebte vom 7. März 1894 bis 16. September 1982. Nach seinem ersten Studium der Elektrotechnik und Machinenbau folgte ein Studium an der TH München in Physik und Kunst und schließlich eine Ausbildung zum Bildhauer. Von Berlin zog Helmuth Schepp schließlich nach Aachen, wo er ab 1933 im Fachbereich „Plastik“ an der TH Aachen unterrichtete. Nach dem Krieg ging er erneut als Professor an die TH Aachen. Als freischaffender Künstler unternahm Helmuth Schepp zahlreiche Studienreisen in Europa, beteiligte sich an Ausstellungen u.a. mit Ewald Mataré und gründete als begeisterter Musiker das Aachener Hochschulorchester. Im Suermondt-Ludwig-Museum wurden Schepps Werke ausgestellt. Dort befindet sich auch die Mädchenplastik deren Nachguss in Aachen Burtscheid mit ihrer grazilen Nacktheit in der Fußgängerzone steht.

Das Bockreiter – Brunnendenkmal 

Der Bockreiter-Brunnen auf dem Ferdinand-Schmetz-Platz zeigt einen Bockreiter rücklings auf einem Ziegenbock sitzend. In der Steinsäule ist zudem ein Hammer mit einem sichelförmigen Kopf eingemeißelt. Weiterhin in Stein gemeißelt befinden sich auf einer angedeuteten Tafel die römischen Ziffern I – X. Es könnten hier die 10 Gebote Gottes gemeint sein, gegen die die Bockreiter verstoßen hatten und der Hammer wird wohl das Werkzeug des Henkers sein, das „Scharfbeil“, dem die vermeintlichen Bockreiter am Ende ausgesetzt waren.Das Bockreiter Brunnen-Denkmal fertigte Helmuth Schepp in einer Phase, da er sehr viel mit dem Meißel arbeitete. Hier soll bewusst die Arbeit mit diesem Werkzeug sichtbar bleiben im Gegensatz zu seinen späteren Steinarbeiten mit eher polierter Oberfläche.

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