Standort Frankenberg Park – Bismarckstr. / Rehmannstr. / Goffartstr. in Aachen
erstellt  1858
Künstler überlieferte Aachener Sage von Dr. Joseph Müller
Kultur-Partner  

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Der Ring der Fastrada

Fastrada, die Tochter des fränkischen Grafen Radolph, war die dritte (oder vierte?) Gemahlin Karls des Großen. Er vermählte sich mit ihr in Worms im Jahre 783. Karl, zu dieser Zeit 40 Jahre alt und König des fränkischen Reiches, hatte seiner 18-jährigen jungen Frau einen Ring mit einem wunderschönen Stein geschenkt, den er einst als Dank von einer Schlange erhalten hatte. (Sage: Karl der Große und die Schlange) Obgleich Fastrada der vorherigen Gemahlin des Königs, der frommen Hildegard an Herzensgüte und anderen Tugenden weit nachstand und eher grausam und herrschsüchtig war, so hatte sie doch durch ihre blendende Schönheit und ihren heiteren und aufgeweckten Geist den König in seinem eigenen Herzen gefesselt. Ihre Wünsche waren ihm Befehl. Selbst die Unruhen, Zwistigkeiten und Feindschaften, welche sie wiederholt am Hofe veranlasst hatte, konnten die Liebe und Anhänglichkeit des Königs für seine Fastrada nicht schwächen, viel weniger erschüttern. Der sonst so ernste und fromme König verehrte sie fast wie ein überirdisches Wesen, während andere sie stolz und übermütig nannten. Nur der Tod schien diese abhängige Liebe beenden zu können. Fastrada schenkte ihrem Mann Karl 2 Kinder. Allerdings starb sie, 29-jährig, in Frankfurt am Main schon nach 11 Jahren Ehe mit Karl im Jahre 794. Der Schmerz des Königs war grenzenlos. Er gab sich dem Schmerz und der Trauer dermaßen hin, dass man in Sorge geriet, er würde den Verstand verlieren. Er wollte den Toten Körper Fastradas nicht verlassen und bemühte sich, die Tode zu wecken.

Kulturpartner Frankenberg Park in Aachen:

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Liebe und Trauer

Sie ist nicht tot, sie schläft ja nur“ rief er mit lauter Stimme immer wieder den Umstehenden zu. Tag und Nacht kniete er neben ihrem Lager und verweigerte jegliche Nahrungsaufnahme. Zornig und gebieterisch wies er diejenigen ab, welche davon redeten, die Leiche nun endlich zu bestatten, obwohl sie schon begann zu verwesen. Selbst der fromme Erzbischof Turpin von Rheims, der Erste in des Königs Rath, der sonst sehr viel Einfluss hatte, wendete vergebens alle Mittel an, um Karl von dem Tode seiner geliebten Fastrada zu überzeugen und die Einwilligung zu erlangen, die Leiche zu beerdigen. Die Sorge um des Königs Gesundheit und Leben wurde immer größer und beängstigender. Erzbischof Turpin wusste sich nicht anders zu helfen, als himmlischen Beistand für seinen Freund und gläubigen Christen Karl zu erbeten und flehte zusammen mit anderen am Hofe inständig um ein göttliches Zeichen, welches dem König helfen konnte. In einem Traum hatte Turpin Fastradas Gesicht gesehen und ihren Ring mit dem wunderschönen Stein, den sie von Karl geschenkt bekommen hatte. Der Bischof vermutete nun, dass dieser Ring es sei, der den eigenartigen Zauber verbreitete. Am folgenden Morgen verrichtete Turpin schon in aller Frühe seine Andacht und dankte Gott für diese Information, trat dann zur Leiche, fand den Ring, sowie er ihn im Traume gesehen hatte, und… (nun, da gehen dann wohl die Erzählungen etwas auseinander: da trug Fastrada zum einen den Ring am Finger, was ja normal gewesen wäre; andere versteckten ihn in ihrem Haar, auch nicht schlecht; und dann soll ihn Turpin auch erst nach langem Suchen im Mund unter der Zunge der Toten, entdeckt haben…)….. nahm denselben an sich, ohne dass der König es bemerkte. Sobald der Ring im Besitze des Prälaten war, erwachte Karl wie aus einem schweren Traum, erkannte mit Schauder die Wirklichkeit, die ihn umgab, und, dass er die schöne Fastrada schon lange verloren hatte.

Die Kraft des Ringes

Er befahl, dass die irdischen Reste Fastradas mit allem, einer Königin würdigen Ehre, in Gold und Purpur gehüllt, in einem feierlichem Trauerzug von Frankfurt nach Mainz geführt werde. Dort wurde sie in der Abtei von St. Alban zur Gruft gebracht, wo Karl zu ihrem Andenken ein herrliches Grabmal errichten ließ. Die Geschäfte des Reiches hatten sich während seiner Trauer sehr angehäuft und riefen ihn dringend zu handeln. So zog er denn nach Ingelheim, wo er sich mit neu belebtem Eifer den Reichs-Obliegenheiten hingab und dadurch den Schmerz über den Tod seiner unvergesslichen Gattin zu lindern suchte. Dorthin begleitete ihn auch der treueste seiner Räte, Turpin, ohne den Karl jetzt nicht mehr sein noch leben konnte. Seitdem dieser nämlich im Besitze des Zauberringes war, wurde die Zuneigung Karls zu ihm mit jedem Tage stärker und mächtiger. Turpin selbst empfand dies zunehmend unangenehm, wusste er doch um den besonderen Zauber des Ringes. Turpin beschloss daher, sich dieses Talismannes auf irgendeiner Weise zu entledigen. Als er in Aachen mit dem König am See des Jagdschlosses stand, warf er den Zauberring einfach dort hinein, so dass er niemanden mehr verzaubern sollte. Bis zu diesem Tag hatte sich der König schon immer gern in Aachen aufgehalten. Von nun an wurde diese Stadt aber sein Lieblingssitz, wovon er sich nur trennte, wenn wirklich wichtige Reichsangelegenheiten ihn in andere Gegenden riefen. Etwa 6 Jahre später im Jahre 800 ließ sich Karl dann auch in Aachen von Papst Leo III. zum Kaiser des heiligen römischen Reiches krönen. Mit besonderer Lust und Wonne verweilte der Kaiser auf dem Jagdschloss, dessen glatter See das geheimnisvolle Kleinod barg. Mochte er noch so fern sein, es zog ihn immer ein mächtiger Zauber zu dieser Stätte hin. Bis in die spätesten Tage seines Lebens zog sich der Kaiser häufig an diesen Ort der Einsamkeit vor den immer drückender werdenden Regierungsgeschäften zurück. Hier saß er Stunden lang und überdachte sein Leben, seine Schlachten, die er geschlagen und die glänzenden Siege, die er davongetragen hatte. Gewiss hat er aber auch oft an seine Fastrada gedacht.

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Die Burg FrankenbergDort, wo das Jagdschloss einst stand, steht seit dem 13. Jh. die Burg Frankenberg. Der See und spätere Burggraben ist nicht mehr sichtbar vorhanden. Aber der Frankenberger Park, dort, wo ehemals der kleine See war, verbirgt bis zum heutigen Tage den Ring in großer Tiefe. Die Energie des Ringes verspürten auch Generationen von erfolgreichen Geschäftsleuten, wie im 18. Jh. die Tuchmacher, die sich aus unerklärlicher Weise in die Nähe dieses Ortes gezogen fühlten und im heutigen Frankenberger Viertel ihre immer noch erhaltenen prachtvollen Wohnhäuser bauten. Die Energie ist ungebrochen und der Frankenberger Park nach wie vor ein energetischer Ort, ein ganz spezieller Denkmalplatz! – Kaum jemand weiß warum. Nur eine Sage….oder sollte es doch dieser Ring sein? Übrigens war Kaiser Karl kein Kind von Traurigkeit. Schon während der Krankheit von Fastrada sorgte er vor und hatte mit der ebenfalls 18-jährigen Luitgard schon die Nachfolgerin auserkoren, die er bereits vor dem Ableben Fastradas in sein Bett holte und kurz nach deren Tod 794 heiratete. Die Ehe war allerdings von kurzer Dauer, da Luitgard nur 24-jährig ohne Kinder ebenfalls früh starb.

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