Standort Am Hof 12, 50667 Köln   50° 56 N, 6° 57 O
erstellt etwa 1897 – 1900
Künstler Edmund Renard (Vater) DombildhauerHeinrich Renard (Sohn) –  Diözesanbaumeister
Kultur-Partner

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Der Heinzelmännchen – Brunnen

Dieser Brunnen ist wohl der beliebteste Brunnen in Köln. So steht er auch an einer prädestinierten Stelle unweit des Kölner Doms vor dem Traditionsbrauhaus Früh. Die Kölner Bildhauer Edmund Renard und sein Sohn Heinrich Renard wurden vom Kölner Verschönerungsverein beauftragt nach der alten Sagengeschichte anlässlich des 100. Geburtstages des Dichters August Kopisch diesen Denkmalplatz zu schaffen. Aus heimischen Sandstein gefertigt und nunmehr hervorragend restauriert, erzählt der Brunnen die Geschichte dieser unsichtbaren Helfer aus einer vergangenen Zeit. Das Original der mittig stehenden Schneidersfrau wurde durch eine Doppelgängerin ersetzt, da ihre Schönheit, also der Sandstein, schon zu starke Alterungsspuren hatte.

Kultur-Partner „Heinzelmännchen – Brunnen von Köln“

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Dichter und Schriftsteller überliefern die Heinzelmännchen Sage

Der Dichter August Kopisch lebte von 1799 bis 1853 in Cölln, heute zu Berlin gehörig. Er verfasste die auch heute noch bekannte Ballade zu der kleinen Sagengeschichte der fleißigen Wichte aus der Region zwischen Siebengebirge und der Stadt Cöln am Rhein. Der Schriftsteller Ernst Weyden, lebte von 1805 bis 1869, hatte die Geschichte nach überlieferten Erzählungen erstmals um 1826 aufgeschrieben. Weyden beschrieb die  fleißigen „Heinzelmännchen“ als nackte, kleine Männlein, die gute Dienste in der Nacht verrichteten, wenn die Menschen schliefen.

Heinzelmännchen sind damit nahe Verwandte der Kobolde, Wichte und auch des Galminus in Stolberg. Doch diese Heinzelmännchen wurden, wie ihre Verwandten, nie gesehen. Man sah nur ihr getanes gutes Werk. Bis, ja bis das Unheil seinen Lauf nahm und ein allzu neugieriges Weib, eine Schneidersfrau, die Heinzelmännchen unbedingt bei ihrem Treiben ertappen wollte. Seitdem blieben diese kleinen fleißigen Helfer der Stadt Köln fern. Denn niemand darf sie sehen!

Auf dem Brunnen steht dann auch der Satz des Dichters:

Neugierig war des Schneiders Weib“

Textauszug aus August Kopischs Heinzelmännchen – Ballade:

Wie war zu Köln es doch vordem
mit Heinzelmännchen so bequem!
Denn, war man faul, man legte sich
hin auf die Bank und pflegte sich!
Da kamen bei Nacht,
ehe man´s gedacht,
die Männlein und schwärmten
und klappten und lärmten,
und rupften und zupften,
und hüpften und trabten
und putzten und schabten!
Und eh ein Faulpelz noch erwacht,
war all sein Tagewerk – bereits gemacht!

Wandern Sie hier von Denkmalplatz zu Denkmalplatz in Köln – Zentrum

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Bildhauerfamilie des Edmund Renard

Für die Bildhauerfamilie Renard war diese Arbeit sicherlich eine schöne Abwechslung zu ihrer ansonsten sehr religiös ausgerichteten Bildhauerei und Planung von kirchlichen Bauwerken. Vater Edmund Renard, lebte von 1830 bis 1905, ist mit zahlreichen Grabskulpturen im Rheinland präsent. Siehe dazu auch Denkmalplatz in Düren, Evangelischer Friedhof. Sein Sohn Heinrich Renard, 10. August 1868 bis 6. November 1928, erntete mit seinen Arbeiten weltweite Anerkennung. Studiert hatte er bei seinem ebenfalls bekannten Onkel Heinrich Wiethase. Auf Grund gesammelter Erfahrungen bei Studienreisen in den nahen Osten, beauftragte Kaiser Wilhelm den Bildhauer Renard in Jerusalem, dem Heiligen Land, ein Bauprojekt zu realisieren. Heinrich Renard erschuf in Jerusalem um 1910 wohl sein bedeutendstes Bauwerk, die Marienkirche auf dem Berg Zion, und setzte sich damit mehr als nur einen Denkmalplatz. Im selben Jahr wurde Renard zum Diözesanbaurat von Köln ernannt. Weitere Kirchenbauwerke, vor allem in der rheinischen Region, folgten. Die Kölner kennen alle den Heinzelmännchen – Brunnen vor dem Früh, die berühmte Marienkirche in Jerusalem kennen wohl die wenigsten.

Aus dem Jahre 1956 stammt eine Verfilmung der Heinzelmännchen – Sage. Eine weitere Heinzelmännchenskulptur befindet sich seit 1981 in Berlin-Treptow.

Quellen:    Ernst Weyden: Geschichten, Legenden und Sagen Cöln’s, Schmitz, Köln 1826  /  August Kopisch: Gedichte, Duncker und Humblot, Berlin 1836.  /  Allerlei Geister. Gedichte und Erzählungen. Mörike Verlag, München 1913  /  Handbuch des Erzbistums Köln, verschiedene Auflagen

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