Standort Franz Mehring Platz Rüdersdorfer Straße/Straße der Pariser Kommune, Berlin – Friedrichshain
erstellt 1996
Künstler / Architekten Ingeborg Hunzinger – Bildhauerin

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Mathilde Jacob – die Stenotypistin

Mathilde Jacob wurde in Berlin am 8. März 1873 geboren. Sie hatte Stenotypistin gelernt. Zudem war sie Übersetzerin. Sie arbeitete als selbständige Sekretärin. In dieser Funktion suchte sie immer nach Aufträgen von Parteien und Verlagen.

Die Linken in der SPD hatten ab November 1913 kaum mehr Möglichkeiten in der Leipziger Volkszeitung, einem wichtigen Parteimedium zu publizieren. Daher gründeten sie die „sozialdemokratische Korrespondenz“. Herausgeber war neben Franz Mehring auch Rosa Luxemburg. Die Schreibaufträge erhielt ab Dezember 2013 Mathilde Jacob. Dadurch entstand ein regelmäßiger Kontakt. Etwa ein Jahr erschienen die Publikationen.

Kultur-Partner  –  Mathilde Jacob Relief in Friedrichshain – Kreuzberg

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Kurier für Rosa Luxemburg

Die beiden Frauen, Rosa Luxemburg und Mathilde Jacob verstanden sich von Beginn an sehr gut. Als Rosa Luxemburg inhaftiert wurde, da kümmerte sich Mathilde Jacob um deren Wohnung. Als Rosa Luxemburg auch während ihrer mehrmaligen Gefängnisaufenthalte ihre brisanten politischen Texte schrieb, da vertraute sie diese Mathilde Jacob an. Diese schmuggelte die Schriften nicht nur aus dem Gefängnis, sondern sorgte auch für deren Veröffentlichung uns brachte sich damit selbst in große Gefahr. Unter den so geschmuggelten Manuskripten war auch „Die Krise der Sozialdemokratie“, aber auch zahlreiche Spartakusbriefe und die Janius-Broschüre Tatsächlich wurde Mathilde Jacor während der Januarunruhen 1919 kurzfristig verhaftet und verhört.

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Mathilde Jacob Relief von Ingeborg Hunzinger

Bewahrung des Nachlasses

Der Tod von Rosa Luxemburg hatte Mathilde Jacob sehr mitgenommen, musste sie die Ermordete nach den Recherchen von Heinz Knobloch, Buchautor des Titels „Meine liebste Mathilde“ von 1985, auch noch identifizieren. Im Juni 1919 wurde sie dann selber verhaftet, im September allerdings wieder entlassen.

Mathilde Jacob bewahrte die etwa 150 Briefe von Rosa Luxemburg an sie, dazu das Gefängnistagebuch, einige Bilder und weitere Korrespondenz. Sie bewahrte diese bis 1939 auf, übergab sie dann an Ralph H. Lutz einem Historiker der Hoover Institution Stanford in Kalifornien.

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Mathilde Jacobs weiterer Weg

Über Rosa Luxemburg hatte sie den Rechtsanwalt Paul Levi kennen gelernt. Er war von 1919 – 21 Vorsitzender der Kommunistischen Partei. Mit ihm arbeitete Mathilde Jacob fortan zusammen. Gemeinsam traten sie 1922 in dei SPD ein. Auch hier ging sie ihrem Beruf nach und half bei der Realisierung von Publikationen, unter anderem bei der Herausgabe der Zeitschrift „Unser Weg“.

Mathilde Jacob beendete ihre Arbeit, als Paul Levi 1930 starb. Allmählich begannen die Repressalien der Nationalsozialisten auch gegen sie, denn Mathilde Jacob war eine Jüdin. Ihre Bemühungen, noch rechtzeitig auszureisen, scheiterten. Ihre Deportation nach Theresienstadt erfolgte am 27. Juli 1942 vom Anhalter Bahnhof aus zusammen mit wohl 102 weiteren Männern und Frauen. Der Transport nannte sich „30. Altentransport“. Im Alter von 70 Jahren starb Mathilde Jacob Konzentrationslager. Die Umstände ihres Todes am 14. April 1943 sind ungeklärt.

In Erinnerung an die mutige jüdische Frau befindet sich am ehemaligen Rathaus in Tiergarten im Stadtbezirk Moabit eine Gedenktafel. Der Platz wurde ebenfalls nach ihr benannt. Vor dem Haus ihrer letzten bekannten Wohnadresse, Altonaer Str. 26 wurde zudem ein Stolperstein des Künstlers Gunter Demnig verlegt.

Frage der Redaktion:

Warum nicht vor Haus Nr. 11, wo Mathilde Jacob gewohnt hat?

Interessante Zusatzinfos – Wider das Vergessen!

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